Rücklagenquote


Definition Rücklagenquote

Die Analyse der Rücklagenquote untersucht den größten Bestandteil des Eigenkapitals, die Rücklagen. Prinzipiell ist das gezeichnete Kapital, das Kapital mit dem die Gesellschafter für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haften, der einzige Gegenpart in einer Strukturanalyse. Somit wird mit dieser Kennzahl das Verhältnis von Rücklagen zum gezeichneten Kapital dargestellt.

Rücklagen sorgen für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. In wirtschaftlich guten Jahren werden von den Jahresgewinnen Rücklagen gebildet, die sogenannte Gewinn-thesaurierung[1] durchgeführt. In wirtschaftlich schlechten Jahren wird von den Rücklagen gezehrt.

 

[1] „Gewinn-Einbehalt“ durch Zuführung der Vorjahresgewinne ins Eigenkapital

Formel

( gesamte Rücklagen/ Eigenkapital) ×100%

Interpretation

Die Bildung der Rücklagen ist bei Aktiengesellschaften zum einen gesetzlich Vorgeschrieben, zum anderen werden sie aber auch auf der Hauptversammlung beschlossen. Rücklagen stehen somit also auch als der Part des Gewinns auf den die Aktionäre in Form der Dividende verzichten. Die Vorstandsvorsitzenden müssen das Bilden der Rücklagen somit begründen und rechtfertigen. Gelingt es Ihnen, ein Teil der Gewinne für die Rücklagenbildung zu verwenden, dann ist ein Anstieg der Rücklagenquote zu verzeichnen. Ein Absacken der Rücklagenquote steht für Investitionen aus Eigenmitteln, Verlustausgleich des abgelaufenen Geschäftsjahres oder gar für die Ermöglichung von Auszahlungen an die Eigentümer ( z.b. Zahlung von Dividende an Aktionäre).