Definition Gearing
Eine oft verbreitete Kennzahl ist das sogenannte Gearing (Steuerung). Das Gearing gibt Auskunft über die Nettoverschuldung eines Unternehmens. Der Fokus liegt dabei auf die verzinslichen Fremdkapitalposten, welche minus der liquiden Mittel, die Nettoverschuldung darstellen.
Die Aussage des Quotienten ist, wie viel Prozent des Eigenkapitals sind zum Stichtag durch Nettoschulden „reserviert“. Je geringer der Quotient, desto besser die Lage für das Unternehmen.
Aufgrund des leverage Effektes kann sich dieses wiederum negativ auf die Rentabilität auswirken.
Formel
(verzinsliches Fremdkapital/ Eigenkapital) ×100%
Interpretation
Es gilt je niedriger das Gearing, desto geringer ist die tatsächliche Verschuldung des Unternehmens. Ein gar negatives Gearing bedeutet höhere Cash-Positionen als Finanzverbindlichkeiten, das Unternehmen ist faktisch schuldenfrei. Dies deutet jedoch wieder darauf hin, dass zu viel Kapital gehortet und nicht rentabel eingesetzt wird. Werte zwischen 10%-20% gelten als eine gesunde Cash-Quote in Relation zum Eigenkapital. Kritisch werden Werte ab 70%, Werte über 100% zeigen dringende Kapitalmaßnahmen auf.[1]
[1] Vgl. Nicolas Schmidlin – „Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse 2013“ Seite 54