Eigenkapitalrentabilität


Definition Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität drückt die Verzinsung des Eigenkapitals aus. Diese Kennzahl ist stark abhängig vom Verhältnis vom Fremdkapitalzinsfuß zur Gesamtrentabilität wie bei der Kennzahl Gesamtrentabilität beschrieben.

Es gibt verschiedene Formen die Eigenkapitalrentabilität zu berechnen. Die hier gewählte Form die gesamten durchschnittlichen Eigenkapitalbestandteile in den Nenner zu nehmen, variiert zu den Berechnungen auf Basis des „haftendes Eigenkapital“ und auf der Berechnung auf Basis des wirtschaftlichen Eigenkapitals.

Bei der Berechnung des haftenden Eigenkapitals werden Sonderposten für Rücklageanteil (SOPOS) auf 50% oder zu 100% aus dem Eigenkapital bestand subtrahiert.

Bei der Betrachtung anhand des wirtschaftlichen Eigenkapitals werden Beteiligungen und Forderungen an verbundene Unternehmen, sowie nicht durchgeführte Wertberechtigung aus dem Eigenkapital subtrahiert. Addiert werden hingegen 50% der langfristigen Rückstellungen, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und stille Reserven des Analagevermögens.[1]

Aufgrund des Informationsmangels und des Falsch-Interpretationsrisikos wird hier auf zwei Standardberechnung zurückgegriffen.

Variante eins betrachte die Erfolgsgrößen vor Anteilen Dritter und vor Steuern.

[1] Vgl. Bernd Heesen und Wolfgang Gruber – „Bilanzanalyse und Kennzahlen 2008“ Seite 157-158

( Ergebnis vor Steuern / durchschnittliches Eigenkapital)

Die zweite Variante bezieht sich auf die Eigenkapitalrentabilität aus Sicht der Geldgeber und Aktionäre. Dabei wird der Gewinn und das Eigenkapital nach Anteilen Dritter herangezogen, um die tatsächlich Erfolgsgrößen der Aktionäre zu berücksichtigen, sowie so die Steuerabgaben berücksichtigt werden, da sie nun mal Kosten sind, welche ein jedes Unternehmen zu tragen und zu kalkulieren hat. [2] Diese Variante macht es für den Geldgeber einfacher zu Vergleichen ob mit seinem Geld rentabel gewirtschaftet wird, oder ob es sinnvoller wäre das Kapital auf ein Sparbuch für 0-1% anzulegen.

[2] Vgl. Nicolas Schmidlin – „Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse 2013“ Seite 38

( Ergebnis nach Steuern nach Anteilen Dritter / durchschnittliches Eigenkapital nach Anteilen Dritter)

Interpretation

Bei dieser Kennzahl ist es wichtig die absoluten Eigenkapitalwerte mit in die Betrachtung einzubeziehen.  Schwindendes Eigenkapital und eine steigende Fremdkapitalisierung bei stabilen Ergebnissen vor Steuern, würde Jahr für Jahr steigende Werte der Eigenkapitalrentabilität erzeugen und das Bild verfälschen. Steigende Gewinne und die bilanzpolitischen Maßnahmen das Eigenkapital zu verringern ( zum Beispiel durch Dividendenausschüttung oder Aktienrückkaufprogramm, erhöhen die Eigenkapitalrentabilität.