Definition Cash Conversion Rate
Die Cash Conversion Rate, als Weiterentwicklung der wertorientierten Unternehmensführung (basierend auf den Economic Value added) wurde verstärkt und offiziell von Siemens[1] (seit 2007 Q3 im Einsatz) eingeführt. Nach diesem Steuerungskonzept sollen Cash-Flow-Wirkungen unmittelbar berücksichtigt werden. Die Kennzahl dient als Vergleich zwischen dem Free Cash Flow aus operativer Tätigkeit zum Jahresüberschuss. Abweichend zu der vorherigen Free Cash-Flow Ermittlung wird hier die Free Cash-Flow definiert als:
Cash Flow aus operativer Tätigkeit – Investitionen für Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
Grund dafür ist, dass man bei der Zieldefinition die CCR als Steuerinstrumentarium einsetzt. Im Vergleich zum Umsatzwachstum ( CCR= 1- Ziel-Umsatzwachstum) bedeutet dies, das man möglichst alle Einflüsse auf das Working Capital die nicht auf die operativen Tätigkeiten zurückzuführen sind, die nicht für das organische Wachstum sorgen, außen vorlassen möchte. Unternehmensveräußerung oder Zukäufe wären ein solches Beispiel, die die Ziel CCR nicht beeinflussen soll. [2]
Ein hohes Ergebnis bei der CCR-Berechnung bedeutet das Gewinne im hohen Maße in Cash umgewandelt werden können, was für Investoren immer mehr an Gewichtung gewinnt.[3]
Ein hohe CCR kann entsprechend durch einen erhöhten Free Cash Flow entstehen, oder durch ein kleines Ergebnis nach Steuern.
[1] Quelle:http://www.siemens.com/annual/07/en/index/fit_4_2010/performance.htm ( 06.07.2012)
[2] Working Papers No. 56; Working Capital Management in der wertorientierten Unternehmenssteuerung
bei Siemens Transformers; Philipp Frintrop & Thomas Gruber 11/2010
[3] Vgl. http://moneyterms.co.uk/cash-conversion/ (Stand.19.08.2012)
Formel
( operativer Cashflow – Investitionen f. Sachanlagen und immateriellen Werte) / Ergebnis nach Steuern
Interpretation
Aus negativen Werten können wir schließen, dass die Finanzierungs- und Investitionstätigkeiten die Umwandlung von Ergebnis in Cash nicht zuließ. Entsprechend kann man das auch an den Endbeständen der Cashposten in der Bilanz erkennen. Ein negativer CCR bedeutet Cash-Abfluss, ein positiver Mittelzufluss in den Cashbestand. Cash Abfluss entsteht Investitionsseitig durch Investition in neue Anlagen, Beteiligungen oder durch die Tilgung von Anleihen und sonstigen Schuldpositionen. Cash Zuflüsse hingegen können durch den operativen erzielten Cashflow bei zurückhalteneer investitionsneigung entstehen, oder aber durch Neuaufnahme von Anleihen und Krediten.
Somit müsste man jede einzelne Variable analysieren um eine Bewertung vorzunehmen, bzw. den Treiber der jeweiligen Richtung zu analysieren.